Queer Ecology. Mika Rottenberg
27. September 2025 bis 1. März 2026
Unter dem Titel „Queer Ecology“ stehen die neuesten Werke der argentinisch-israelischen Künstlerin Mika Rottenberg (*1976 in Buenos Aires) im Zentrum der Ausstellung. Die Werke handeln von der Rolle des Menschen in dem stetig wachsenden System des globalen Konsums. Sie zeigen die Absurdität der exzessiven, kapitalistischen Warenproduktion und die prekären Arbeitsbedingungen, insbesondere von Frauen, auf humorvolle, manchmal bissige und sarkastische Weise.

Filmstill: Mika Rottenberg, Cosmic Genrator (Loaded #3), 2017/2018
Mit mehr als 30 Arbeiten – Skulpturen, Videos, begehbaren Rauminstallationen, interaktiven Werken sowie ihrem ersten Spielfilm „REMOTE“ (2022) – ist es bis heute die international umfassendste repräsentative Präsentation der Künstlerin der letzten zwei Jahrzehnte. Den kommunikativen Mittelpunkt der Ausstellung, die von der Künstlerin speziell für das Lehmbruck Museum konzipiert wird, bilden die neuen Skulpturen „Lampshares“ aus organischen Materialien und recyceltem Plastik, mit denen sie erstmals in ihrem Studio einen Produktionskreislauf realisiert. Die Ausstellung entfaltet sich netzförmig mit den Themen „Arbeit“, „Körper“ und „Zukunft“. Sie knüpft Verbindungen zu den Hauptwerken „NoNoseKnows“ (2015), „Cosmic Generator“ (2017) und „Cheese“ (2008). Bei dieser Ausstellung initiiert das Lehmbruck Museum eine Kooperation mit dem Modellprojekt „Urban Zero“, das den ambitionierten Versuch unternimmt, den Stadtteil Duisburg-Ruhrort umweltneutral zu transformieren. Die Ausstellung widmet sich mit ihrem Thema einer existenziellen Frage unserer Zeit und verlässt dabei bewusst den Raum des Museums.
Der Titel „Queer Ecology“ beschreibt die Verstrickung zwischen Mensch, Technologie und Umwelt und macht Prozesse der Transformation und Fluidität erlebbar. „Queer Ecology“ ist ein Weg, die binären Auffassungen von Mensch und Natur aufzulösen und zusammen zu denken: Wie muss sich unser Denken über die Welt und die Materie verändern, um den Folgen des Kapitalismus und wirtschaftlichen Missverhältnissen zu entkommen?
Mit der Kreislaufwirtschaft der „Lampshares“ und dem Outreach-Programm initiiert das Museum ein Modellprojekt, das seinerseits auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Es ist das Ziel des Projekts, das Bewusstsein und die Urteilskraft für Nachhaltigkeit und ökologische Themen zu schärfen. In diesem Kontext wirken Rottenbergs Arbeiten als aktiver Katalysator für Veränderungsprozesse, sodass Ressourcen neu gedacht und künstlerische Prozesse nachhaltig gestaltet werden können.
Die Ausstellung wird gefördert von der Kulturstiftung des Bundes und der Sparkasse Duisburg.